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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Wacholder-Frankolin

Wacholder - Frankolin (Francolinus ochropectus) - Der einmalige Wacholderwald und sein unbekannter Vogel

Wegen des unbarmherzig trockenen und heißen Klimas am Horn von Afrika herrscht dort das Ökosystem der Halbwüste vor. In Bergregionen, wo es z.T. etwas höhere Niederschläge gibt, existiert aber überraschenderweise an einigen wenigen Stellen Wald. Die dominierende Baumart ist die Bleistiftzeder, eine große Wacholderart. Diese in dieser Form weltweit einmaligen Wacholderwälder sind noch weitgehend unerforscht. In den letzten 100 Jahren wurden sie durch das Fällen für Feuer- und Bauholz zunehmend vernichtet. Außerdem lassen die Menschen ihr Vieh in den Wäldern weiden, wodurch der größte Teil der nachwachsenden Baumkeimlinge vernichtet wird. So entstehen überalterte Reliktwälder, die inzwischen meist auf wenige unzugänglichere Berggipfel der Region beschränkt sind. Im kleinsten Land Ostafrikas, Dschibuti, hat in einer unwegsamen Bergregion in 2 000 m Höhe ein solcher Waldrest, der Forêt du Day, bis heute überlebt.

Groß war die Sensation, als 1952 ein Offizier der damaligen französischen Kolonialmacht im Forêt du Day einen Hühnervogel entdeckte, der sich als eine für die Wissenschaft bis dahin unbekannte Art erwies. Der Vogel erhielt den Namen Wacholder- oder Dschibuti-Frankolin. Nur 20 Jahre nach seiner Entdeckung glaubte man, dass der Wacholder-Frankolin bereits ausgestorben sei. Erst um 1985 gelang der Nachweis, dass doch noch eine Population im Forêt du Day überlebt hat. Dieser einzige noch existierende Restbestand ist akut von der Ausrottung bedroht. Die Rettung ist aber möglich, wenn Maßnahmen zum behutsamen Umgang mit den Ressourcen des Waldrestes eingeleitet und Hilfe zu seiner Verjüngung geleistet werden. Der Wacholder-Frankolin könnte somit zum Zugpferd für den Erhalt dieses einmaligen Waldes in der Wüste werden.


Der Anfang ist gemacht

  • Regierungsbehörden sicherten eine Kooperation bei Schutzmaßnahmen zu. Per Gesetz wurde ein Jagdverbot für die Art erklärt, dessen praktische Umsetzung und Kontrolle allerdings noch aussteht.
  • Eine aktuelle Bestandserhebung im Auftrag der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) mit Unterstützung durch den Zoo St. Louis (USA) und die französische Schwestergesellschaft »Conservation des Espèces et des Populations Animals« (CEPA) fand im Februar 2000 statt und konnte das Überleben der Art bestätigen.

Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Schaffung der Rahmenbedingungen für ein Schutzprojekt in dem schwach entwickelten Landesteil, d. h. Ausbau einer Projekt-Infrastruktur mit Kommunikationstechnik, Transportmöglichkeiten und einem Projektgebäude.
  • Förderung bereits identifizierter lokaler Naturschutzpartner durch fachliche, technische und finanzielle Hilfe mit dem Ziel, diese schrittweise mit der Projektleitung vertraut zu machen. Dazu gehört das Training von örtlichem Personal in Beobachtungs-, Erfassungs- und Schutzmethodik.
  • Ausbau der Zusammenarbeit aller am Schutz beteiligten nationalen und internationalen Behörden, Organisationen und Spezialisten.
  • Erstellung eines Konzepts, um die Bevölkerung an Schutz- und Folgeaktionen (z. B. Ökotourismus) zu beteiligen. Organisation von naturverträglichem Tourismus.
  • Ausrüstung und Training und soweit nötig Finanzierung von Wildhütern zur Betreuung des Forêt du Day. Praktische Umsetzung und Überwachung des bereits existierenden Jagdverbots für den Dschibuti-Frankolin.
  • Ausarbeitung und Start einer Informations- und Sensibilisierungskampagne für die Bevölkerung in Kooperation mit den Landesbehörden. Das Verständnis für ökologische Zusammenhänge und Naturschutz soll den Menschen durch Vorträge, Medien und Informationsmaterialien (Poster, Broschüren, Flugblätter) nahe gebracht werden. Am Beispiel des Schutzes des Dschibuti-Frankolins in seinem Biotop kann der langfristige Nutzen von Artenschutz für das ökologische Gleichgewicht in der gesamten Region aufgezeigt werden.

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