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Fischertukan

Tukane (Familie Rhamphastidae) - Ein Schnabel für (fast) alle Zwecke

Alle, die schon einmal einen Tukan zu Gesicht bekommen haben, waren sicherlich über dessen riesigen Schnabel erstaunt. Zur Familie der Tukane oder Pfefferfresser (Rhamphastidae) gehören vermutlich 37 Arten, die alle einen mehr oder weniger überdimensionalen Schnabel haben. Dabei fällt auf, dass mit der Größe der Tukanart das Verhältnis der Größe des Schabels zur Größe des Körpers zunimmt. Kleine Tukane, wie die Arten, die zur Gruppe der Arassaris zusammengefasst werden, haben relativ "normale" Schnäbel, während sehr große Arten, wie der Riesentukan (Ramphastos toco), auch im Verhältnis zum Körper besonders große Schnäbel besitzen. Die Fischertukane (Ramphastos sulfuratus), die auf dem Foto zu sehen sind, gehören mit einem Gewicht von knapp 400 Gramm zu den mittelgroßen Arten. Der Schnabel dieses Tukans weist noch eine weitere Besonderheit auf; er gilt als der bunteste in der Vogelwelt. Dies hat dem Fischertukan auch den Namen Regenbogentukan eingebracht. Auch das Gefieder der meisten Tukane ist sehr auffällig gefärbt. Bei vielen Arten überwiegt zwar Schwarz, doch ist dieses durch bunte Bereiche kontrastreich aufgelockert. So besitzen Fischertukane eine leuchtend gelbe Kehle. Um die Augen herum befinden sich unbefiederte Stellen, die bei den meisten Arten ebenfalls bunt gefärbt sind. Paradoxerweise sind das bunte Gefieder und der noch buntere Schnabel der Tukane eine sehr gute Tarnung im Kronendach der Bäume; die Farbtupfer erinnern eher an Früchte als an Vögel.

Der erstaunlich leichte Riesenschnabel der Tukane lässt sich für viele Dinge einsetzen. Besonders bei der Futtersuche ist er sehr nützlich. So lassen sich Früchte heranholen, die sich in den äußeren Bereichen der Äste befinden und sonst nur schwer zu erreichen wären. Früchte machen zwar den größten Teil ihrer Nahrung aus, dennoch sind Tukane keine reinen Vegetarier; sie machen auch Jagd auf Insekten und Reptilien - ein weiteres Betätigungsfeld für ihren großen Schnabel. Er spielt auch eine wichtige Rolle in der innerartlichen Kommunikation, besonders bei der Balz. Nicht zuletzt macht ihr Schabel Tukane auch noch zu wehrhaften Vögeln, die mit seiner Hilfe zum Beispiel Nesträuber auf Distanz halten können. Es gibt aber eine Sache, für die der Schnabel gar nicht zu gebrauchen ist: für den Bau von Bruthöhlen. Tukane sind nämlich Höhlenbrüter, die ihre Jungen in Baumhöhlen aufziehen. Sie gehören zwar im weiteren Sinne zu den Spechten, können ihre Unterkünfte aber nicht selbst zimmern. Hier sind sie auf natürliche oder von anderen Vögeln angelegte Baumhöhlen angewiesen. Das Tukan-Weibchen legt zwei bis vier weiße Eier, die gemeinsam von beiden Elternteilen bebrütet werden. Die Jungen schlüpfen nach etwas mehr als zwei Wochen. Sie entwickeln sich sehr langsam. Wenn sie flügge geworden sind, kehren sie noch eine Zeitlang immer wieder zur Bruthöhle zurück. Eltern und Jungtiere bleiben so noch einige Monate zusammen, bis sich die Familiengruppe schließlich auflöst.

Tukane bewohnen Regenwälder und Niederungen in Mittelamerika und dem tropischen Südamerika, in Richtung Süden etwa bis Nordargentinien. Ihr Zuhause sind die Baumwipfel. Hier leben sie einzeln oder in kleinen Trupps. Tukane haben sehr kräftige Beine und Füße, die ihnen das Leben im Geäst erleichtern. Besonders geschickt bewegen sie sich entlang der Zweige hüpfend fort. Andererseits sind Tukane keine sonderlich guten Flieger; ihr massiger, plumper Körperbau lässt elegantes Fliegen über längere Strecken nicht zu.




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