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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Tonkin-Goldaffe

Tonkin-Goldaffe (Rhinopithecus avunculus) - Ein Athlet der Baumkronen

Der Tonkin-Goldaffe sieht einzigartig aus: Erwachsene Männchen beeindrucken durch ihr von einem weißen Bart umrundetes Vollmondgesicht. Den kurzen Nasen, deren Öffnungen nach vorn gerichtet sind, verdanken sie ihren Familiennamen: Stumpfnasenaffen. Von den vier Arten der Gruppe kommen drei nur in China und eine - der Tonkin-Goldaffe - nur in Vietnam vor. Vor Menschen zeigen diese Affen wenig Scheu, sondern beobachten die zweibeinigen Verwandten im Gegenteil neugierig. Der Tonkin-Goldaffe besitzt einen kompliziert gebauten Magen, in dessen Kammern Bakterien helfen, die spezielle Blätternahrung der Tiere zu verdauen. Früher zogen die Tiere in großen Gruppen durch die Wälder. Heute ist die Art selten geworden: Lebensraumzerstörung und Wilderei sind die Ursachen dafür, dass der Goldaffe auf der Liste der von Ausrottung bedrohten Arten ganz oben zu finden ist. Alarmiert durch den drastischen Rückgang des Tonkin-Goldaffen und seines Lebensraums, wurde 1994 das Naturschutzgebiet Na Hang ausgewiesen. Es beherbergt in zerklüfteten Kalksteingebirgen die beiden einzigen bekannten Goldaffen-Gruppen - insgesamt weniger als 200 Tiere. Na Hang liegt in einer Gebirgsregion Nordvietnams, die bisher sowohl von China, Laos, dem Golf von Tonkin oder Städten wie Hanoi schwer erreichbar war. Nur deshalb blieben die Na Hang-Berge bisher vom kommerziellen Holzhandel verschont.


Durch den Tonkin-Goldaffen die ökologische Balance stabilisieren

Die Wirtschaft in Vietnam »boomt«. Das Leben im Wald von Na Hang darf dem aber nicht zum Opfer fallen. Schutz des Goldaffen ist nur möglich, wenn sein Lebensraum, der letzte Regenwald der Region, erhalten werden kann. Dies hilft auch den Menschen. Denn Waldverlust zerstört nicht nur den Lebensraum der Goldaffen, sondern auch den des Menschen mit Überschwemmungen, Klimaveränderung und Erosion in der Folge. Der Regenwald ist einer der Garanten für nachhaltigen Wohlstand. Es gilt, die Menschen für diese Zusammenhänge zu sensibilisieren. Traditionelle und nachhaltige Nutzung der Natur wird immer öfter schnellem Profit geopfert. Das Schutzprojekt für den Goldaffen in seinem Biotop nimmt somit eine Schlüsselrolle für den Erhalt einer stabilen und berechenbaren Umwelt für die hier lebenden Menschen ein.


Der Anfang ist gemacht

  • Zum Schutz des Tonkin-Goldaffen und weiterer Arten der Region wurde 1994 das Schutzgebiet Na Hang in der Provinz Tuyen Quang in Nordvietnam begründet.
  • 1997 begann ein in Deutschland geplantes und vorbereitetes Projekt zur Unterstützung der lokalen Forst-Schutzbehörde mit der Anstellung, Ausbildung und Ausrüstung von inzwischen 35 Wildhütern. Das Projekt wurde durch Spenden von Zoos, Zoologischen Gesellschaften und Privatpersonen ermöglicht. Darüber hinaus übernahm die Stadt Münster, im Rahmen der Wirtschaftsförderung, bis 1999 das Gehalt der Projektleiterin.
  • Ein Gebäude mit gemeinsamem Sitz von Projektleitung und Naturschutzbehörde sowie fünf Kontrollstationen, von denen aus die Kerngebiete der Goldaffen-Vorkommen besser geschützt werden können, wurden errichtet.

Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Finanzielle Absicherung der Arbeit der Wildhüter-Truppe. Diese hat die Schlüsselfunktion bei der Erfassung der Daten über Tiere und Pflanzen im Gebiet, der Abwehr illegaler Aktivitäten und der Naturschutz-Aufklärungsarbeit in Dörfern und Schulen der Gegend.
  • Die Rekrutierung weiterer Wildhüter aus der lokalen Bevölkerung und deren Ausbildung und langfristige Anstellung sind geplant. Dazu werden Englisch-Kurse abgehalten und Methoden der biologischen Datenerfassung gelehrt.
  • Effektivierung der Arbeit durch Verbesserung der Ausrüstung: Zusätzliche Ferngläser, Foto-Apparate, Computer und Literatur zur Artbestimmung und Fortbildung sollen angeschafft werden. Außerdem sollen die laufenden Kosten für bereits vorhandenes Projektmaterial (Jeep und zwei Motorräder) gedeckt werden.
  • Errichtung von drei weiteren Kontrollstationen im Schutzgebiet. Diese werden benötigt, um die Waldzerstörung an den Grenzen des Naturschutzgebietes einzudämmen. Sie stehen dann zur Eigenfinanzierung des Projektes aber auch Wissenschaftlern oder geleiteten Ökotouristen-Gruppen zur Verfügung.

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