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Tiger

Tiger (Panthera (Neofelis) tigris) - Die größte aller Katzen ausgerottet durch die traditionelle Chinesische Medizin?

Die Wissenschaftler sind sich noch nicht ganz einig, ob der Tiger als Panthera tigris oder besser als Neofelis tigris zu bezeichnen ist. Die meisten belassen ihn in der Gattung Panthera, den eigentlichen Großkatzen, und stellen ihn damit in unmittelbare Verwandschaft zum Löwen. Es scheint aber auch vieles dafür zu sprechen, dass Tiger sich von den Großkatzen in vielen Merkmalen unterscheiden und mit dem sehr viel kleineren Nebelparder (Neofelis nebulosa) nahe verwandt sind. Wie dem auch sei: Tiger sind die größten heute lebenden Katzen. Sie werden bis zu 280 cm lang und fast 300 kg schwer. Auffallend sind die dunklen Streifen auf orange- bis ockerfarbenem Grund. Es gibt mehrere Unterarten des Tigers, die sich zum Teil sehr in ihrer Größe unterscheiden. Die größte Unterart ist der Amurtiger, der auch als Sibirischer Tiger bekannt ist.

Tiger sind Bewohner von Waldgebieten. Sie leben besonders gern in Gegenden, in denen es Wasser gibt. Vor allem kommen sie im ostasiatischen Raum vor. Ihre nördliche Verbreitungsgrenze liegt hier im russischen Amurgebiet, einer Gegend mit extrem kalten Wintern. Die südostasiatischen Unterarten leben hingegen ständig in tropischem Klima. Im Westen liegt die Verbreitungsgrenze an der östlichen Küste des Schwarzen Meeres.

Tiger leben meistens als Einzelgänger, oft in einem riesigen Streifgebiet - so nennt man das Gebiet, in dem ein Tier anzutreffen ist. Sie jagen vor allem Huftiere bis zur Größe eines Rindes. In Notzeiten fressen Tiger aber auch viel kleinere Beute, zum Beispiel Frösche und Heuschrecken. Die 2 bis 4 Jungtiere werden von der Mutter versorgt, von der sie auch das Jagen erlernen.

Tiger sind sehr gefährdet. Verschiedene Unterarten scheinen schon ausgerottet zu sein. Verantwortlich ist neben der Zerstörung ihres Lebensraumes vor allem die Jagd auf sie. Früher war die Trophäenjagd auf Tiger, besonders auf die indischen Bengaltiger, in Mode - es wurden regelrechte Treibjagden veranstaltet. Heute sind Tiger in ihrem gesamten Lebensraum geschützt. Unterbinden kann dies die Jagd auf sie aber längst nicht immer. So hat zum Beispiel die Wilderei in den letzten Jahren wieder zugenommen. Besonders hiervon betroffen ist die Unterart Sibirischer Tiger. Verschiedene Körperteile dieser größten aller Katzen gelten in der Chinesischen Medizin als Wundermittel, für die hohe Preise gezahlt werden. Vor einigen Jahren lebten noch etwa 500 Sibirische Tiger im Freiland. Diese Zahl war bereits sehr alarmierend. Eine Schätzung, die Ende der Neunziger Jahre durchgeführt wurde, ergab allerdings eine noch viel erschreckendere Zahl: Nur noch etwas mehr als 10 (!!!) freilebende Sibirische Tiger konnten gefunden werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch diese letzten im Freiland lebenden Tiere der Wilderei zum Opfer gefallen sein werden. In Zoos bemüht man sich seit vielen Jahren durch gezielte Zucht, den Sibirischen Tiger zu erhalten. Die Zucht klappt relativ problemlos, so dass teilweise durch Geburtenkontrolle die Fortpflanzung der Tiere gesteuert wird. In Zoos leben etwa 5000 Sibirische Tiger. Langfristiges Ziel muss es sein, für die Tiere in ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet Bedingungen zu schaffen, die eine Wiederansiedlung ermöglichen. Im Moment scheint dies allerdings in weiter Ferne zu sein; zu unübersichtlich ist das Gebiet, um Wilderei wirklich effektiv bekämpfen zu können. Außerdem scheint es auch an politischem Willen dazu zu mangeln. Und solange die traditionelle Chinesische Medizin Tigerprodukte immer noch nachfragt, ist der Handel mit gewilderten Tigern nach wie vor lukrativ - und die Möglichkeit einer Rückkehr der Sibirischen Tiger in ihre Heimat mehr als ungewiss.




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