
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.
Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier! |
Tamarau (Bubalus mindorensis) - Die fantastische Insel Mindoro
Die Philippinen gelten allgemein als das Land mit dem
höchsten Handlungsbedarf in Artenschutzfragen, beherbergt
das Staatsgebiet doch eine größere Zahl von Ausrottung
bedrohter Tierarten als die meisten anderen Länder der Erde.
Auf manchen Inseln, wie Mindoro, ist die Situation besonders
dramatisch. Mit 10.400 Quadratkilometern ist Mindoro gerade mal halb so
groß wie das Bundesland Hessen. Da die Insel aber durch tiefe
Meeresarme seit Jahrtausenden isoliert ist, entstand dort ein
einzigartiges Naturgefüge aus vielen Tier- und Pflanzenarten,
von denen viele ausschließlich auf Mindoro und nirgendwo
sonst auf der Erde vorkommen. Unter diesen so genannten Endemiten
befindet sich nicht zuletzt der legendäre Zwergbüffel
der Insel, der eindrucksvolle Tamarau. Fast ebenso »einzigartig« wie der biologische Reichtum Mindoros ist dessen Vernichtung
durch den Menschen. Bereits 92 % der Regenwälder
der Insel wurden kahl geschlagen. Der verbliebene Rest wird
durch Brandrodung und Wilderei weiterhin geplündert. Damit
wird neben all den anderen Arten auch der Tamarau in die
Ausrottung getrieben. Unverständlich, wenn man bedenkt, dass dies die größte auf
dem Inselstaat vorkommende Tierart ist und der Tamarau
sogar zum Nationaltier der Philippinen erklärt wurde.
Einzelkämpfer im Paradies
Wie schlecht es dem Tamarau geht, zeigt seine Verhaltensänderung:
Früher lebten die Büffel ohne Scheu tagaktiv in
allen Teilen Mindoros; massive Jagd reduzierte den Bestand
auf heute 30-200 Tiere. Diese sieht man kaum noch in ihren
zwei letzten Vorkommensgebieten (u.a Mount Illin). Scheu geworden,
änderte der Tamarau sein Leben unter dem Druck
des Menschen sogar zu einem nachtaktiven Tier.
Der Anfang ist gemacht
- Eine nicht-staatliche Naturschutzorganisation, die »Mindoro
Biodiversity Conservation Foundation« (MBCP) befindet
sich unter Anleitung unserer englischen Partnerorganisation
- Fauna & Flora International - in Gründung. 1998
und 1999 wurden, unterstützt durch renommierte Wissenschaftler
aus dem In- und Ausland, intensive Erfassungen
der verbliebenen Wälder und der Tierwelt der Insel durchgeführt.
- Die Provinz-Regierung von »Mindoro Occidental« stellt ein
212 Hektar großes Gelände - geschätzter Grundwert ca.
500.000 Euro - zum Aufbau einer Biodiversität-Erhaltungsstation
zur Verfügung, sofern es Fauna & Flora International
gemeinsam mit der Stiftung Artenschutz gelingt, die
Gelder für den Aufbau der Station aufzubringen.
Das Arbeitsprogramm
der Stiftung Artenschutz
- Finanzielle Unterstützung der in Gründung befindlichen
Mindoro Biodiversity Conservation Foundation durch
Übernahme von zwei oder drei Personalgehältern. Unterstützung
der fortlaufenden Untersuchungen über Zustand
und Vorkommen bedrohter Arten in den letzten Wäldern
Mindoros.
- Identifizierung von Gebieten mit höchstem Schutzbedarf
und Hilfe bei der Planung von Schutzgebieten. Unterstützung
beim Erstellen der bereits im Aufbau befindlichen
Computer-Datensammlung über die Artenvielfalt Mindoros.
Vorlage dieser Daten bei Entscheidungsträgern
und Bildungseinrichtungen im Land.
- Finanzieller Beitrag zum Bau des geplanten Naturschutz-
Zentrums auf der Insel als Dreh- und Anlaufpunkt aller
Aktivitäten. Teile dieses Zentrums werden eine Baumschule
für lokale Pflanzenarten und eine Auffang- und
Zuchtanlage für bedrohte Tiere Mindoros sein. Abhalten
von Trainingskursen für örtliche Lehrer sowie Angestellte
der im weitesten Sinne mit Naturschutz befassten Behörden.
Über diese Kontakte Verteilung von Aufklärungsmaterial
an die Öffentlichkeit.
- Schaffung eines Arbeitsnetzes der an Schutzmaßnahmen
Interessierten. Planung und Vorbereitung von Ökotourismus
und anderen alternativen Einnahmequellen für die
Bevölkerung. Propagieren dieser Maßnahmen durch Seminare
vor Ort und mittels einer mobilen Aufklärungstruppe.
© STIFTUNG ARTENSCHUTZ
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