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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Stummelfußfrösche

Stummelfußfrösche (Atelopus spp.) - Farbklekse im Regenwald

In Mittel- und Südamerika weit verbreitet sind die 34 Arten der Stummelfußfrösche. Den Namen verdanken die Tiere zurückgebildeten Zehen - einem Detail also, das man nur schwierig zu sehen bekommt. Ganz anders ist es da mit den Fröschen selbst. Ihre auffällig rot, gelb und schwarz gefärbte Haut macht die tagaktiven Stummelfußfrösche zu wahren Farbklecksen im Regenwald. Die bunte Farbe stellt ein Warnsignal dar, und spezielle Leuchtfärbungen am Bauch dienen als regelrechte Schreckfarbe, die hartnäckigen Feinden in Bedrohungsmomenten überraschend präsentiert wird, um in einem Moment der Verwirrung im Dickicht des Waldes zu entkommen. So unterschiedlich wie die Arten sind auch ihre jeweiligen Nischen, die sie besetzen. So gibt es Stummelfußfrösche, die ihre Eier in Wasserpfützen ablegen und bei denen die Kaulquappen eine rasante Entwicklung vollziehen, um bis zum Verdunsten der Wasserstelle als fertiger Frosch überleben zu können. Andere laichen in reißenden Flüssen und kommunizieren in dieser lautstarken Umgebung durch das Senden und Empfangen von Schallwellen im Wasser. Selbst die Höhe der Andenkette limitiert nicht die Verbreitung der Arten: Bis hinauf auf 4000m kann man Vertreter dieser Froschgruppe finden.


Rätselhafter Rückgang

Viele Arten der Stummelfußfrösche verschwinden mit rasender Geschwindigkeit. Offensichtliche Erklärungen sind das übermäßige Sammeln der Tiere für den Terrarienhandel, Waldrodung und Verschmutzung der Flüsse im Zuge von Landwirtschaft und Bergbau. Populationen und ganze Arten verschwinden jedoch auch in intakten Lebensräumen, in denen keine der genannten Ursachen vorhanden ist. Die Stummelfußfrösche scheinen erste Opfer neuer, aber noch nicht eindeutig identifizierter Bedrohungsfaktoren zu sein, die möglicherweise viele andere Arten - vielleicht auch den Menschen - gefährden können. Faktoren, wie hormonähnliche Kunststoffe in der Umwelt, erhöhte UV-Strahlung durch Ausdünnung der Ozonschicht und ein neu entdeckter Hautpilz, der (in Kombination mit Umweltgiften) die Frösche tötet.


Der Anfang ist gemacht

  • In umfangreichen Untersuchungen wurden die Verbreitungsgebiete der einzelnen Arten genau geklärt. Weiterführende Forschungen erbrachten elementare Daten zur Lebensweise der unterschiedlichen Arten und erlaubten erste Rückschlüsse auf Bestandsrückgänge.
  • IUCN gründete die »Declining Amphibian Population Task Force«, eine weltweite Arbeitsgruppe von Spezialisten, die sich um die Klärung der mysteriösen Rückgänge von Stummelfußfröschen und anderen Amphibien kümmert und die als Projekt-Partner zur Verfügung steht.

Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Verstärkung der Forschung zur Klärung der Gründe für den Rückgang der Bestände. Zusätzliche Informationen werden erstmals konkrete Schutzmaßnahmen ermöglichen und die Vorbeugung vor diesen Gefahren in noch nicht betroffenen Gebieten zulassen.
  • Weitere Studien des Verhaltens (speziell der Fortpflanzungsbiologie) und der genauen Habitatansprüche der Stummelfußfrösche und ihrer Kaulquappen, um das Wirken der Bedrohungsfaktoren besser verstehen zu können.
  • Aufbau verschiedener Zentren zur Zucht der Stummelfußfrösche in menschlicher Obhut. Als offensichtlich bestimmten schädigenden Umwelteinflüssen gegenüber besonders empfindliche Arten hat der Erhalt der Stummelfußfrösche als »Frühwarnsystem« besondere Bedeutung.
  • Unterstützung der »Declining Amphibian Task Force« als internationale Koordinationsgruppe für Schutz und Erforschung bedrohter Amphibienarten.
  • Regionale Koordination von Aufklärungskampagnen zu den bedrohtesten Arten der Stummelfußfrösche und den Gründen ihres Verschwindens. Frühzeitige Einbindung der örtlichen Bevölkerung in Schutzmaßnahmen und bei der Entwicklung von Schutzkonzepten.

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