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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Diademlori

Silberparadies-
schnäpper & Diademlori - Bunte Unbekannte

Erst Ende des 20. Jahrhunderts wurden die Inseln Karakelong, Sangihe und Siau der Talaud-Inselgruppe im Nordosten Indonesiens von Ornithologen und Artenschützern genauer auf ihre Artenvielfalt untersucht. Dabei wurden erstmals Daten über den jahrelang durch weltweiten Vogelhandel ausgebeuteten Diademlori gewonnen und der verschollene Silberparadiesschnäpper wiedergefunden.


Naturkundemuseum Dresden - die letzte Ruhestätte?

Entdeckt wurde der Silberparadiesschnäpper 1874 durch den deutschen Biologen A. B. Meyer, der auch ein Exemplar in das Dresdner Museum für Tierkunde brachte, wo die Art beschrieben wurde. Nach dieser zoologisch spektakulären Entdeckung trat eine lange Periode der Ungewissheit über die Art ein. Es gab keinerlei glaubhafte Beobachtungen mehr und 124 (!) Jahre ohne Information ließen vermuten, dass der hübsche blauweiße Vogel wohl bereits ausgestorben ist. Das Dresdner Exponat ist nach wie vor das weltweit einzige Exemplar dieser Art, das in eine wissenschaftliche Sammlung gelangte. 1998 untersuchte eine Expedition die letzten Waldgebiete der Talaud-Inselgruppe nach Populationen des bedrohten Diademloris. Dabei stieß man als Höhepunkt der Untersuchung auch auf ein kleines Restvorkommen des Silberparadiesschnäppers. Es liegt in einer unzugänglichen Bergschlucht auf Sangihe, in der sich die letzten Fragmente des einstigen Regenwaldes befinden. Längst schon sind gleichartige Habitate anderswo in landwirtschaftliche Flächen umgewandelt worden. So schrumpfte der Weltbestand des Insektenjägers auf heute noch höchstens 150 Tiere, die allesamt im letzten Wald an den steilen Berghängen von Sangihe leben. Aber auch hier wächst die Bedrohung durch intensive Waldnutzung und Jagd - die aus Spaß betrieben wird. Auch der Lori wird gejagt. Zwar ist sein Bestand noch größer - einige 1000 Tiere auf der Insel Karakelong - aber auch diese Population ist nicht mehr so riesig wie vor 50 bis 100 Jahren. Damals schienen die Schlafbäume der kleinen Papageien wie von Tausenden bunter Blüten übersät.

Silberparadiesschnäpper


Der Anfang ist gemacht

  • Bei umfangreichen, durch Partner der Stiftung Artenschutz mitfinanzierten Untersuchungen durch die englisch/indonesische Naturschutzgruppe »Action Sampiri« konnten die Vorkommen des Diademloris kartiert und ein Überblick über die Größe der Population erlangt werden. Das letzte Vorkommen des Silber-Paradiesschnäppers wurde wiederentdeckt.
  • Workshops und Trainingsseminare für die mit Schutzaufgaben betreuten Angestellten der Forstbehörden wurden abgehalten. Die so entstandenen guten Kontakte und das für die Belange der Artenschützer geweckte Verständnis führten 1999 zur Aufnahme mehrerer Vogelarten der Talaud-Inseln in die Liste der besonders geschützten Arten Indonesiens.
  • Die regelmäßige Präsenz von »Action Sampiri« in den Dörfern seit 1996 bewirkte den Aufbau eines beidseitigen Vertrauensverhältnisses. Teile der lokalen Bevölkerung sind nun an den Schutzmaßnahmen interessiert und beteiligt.

Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Langfristiges Monitoring von Diademlori und Silber-Paradiesschnäpper, um die Bestandsentwicklung beider Arten zu beobachten.
  • In Zusammenarbeit mit den Forstbehörden Umsetzung eines Bewachungsprogramms durch anzuwerbende Mitarbeiter aus der örtlichen Bevölkerung sowie deren Ausbildung in Wissen über die Arten, ihre Biologie und die gesetzlichen Schutzbestimmungen.
  • Weitere Fortbildung und allgemein Unterstützung der mit Schutzaufgaben befassten Regierungsangestellten.
  • Sicherung und, wo durchführbar, Vergrößerung der Habitate für Diademlori und Silber-Paradiesschnäpper durch Wiederaufforstung an den Rändern noch existierenden Regenwaldes. Umsetzung durch die Bewohner von entsprechend zu unterstützenden und anzuleitenden Dorfgemeinschaften.
  • Eröffnung eines Naturschutz-Zentrums in der Region. Dort können Ausstellungen zu Artenschutz und umweltverträglichem Verhalten gezeigt, Informationsmaterial über die Arten verteilt, sowie Vorträge über die Umweltprobleme auf den Inseln gehalten werden.
  • In Zusammenarbeit mit dem Naturschutz-Zentrum Fortsetzung der Kampagne zur Umwelt-Sensibilisierung der Menschen, um über Regionalstolz sowie Naturverständnis eine örtliche Bewegung für den Artenschutz zu etablieren.

© STIFTUNG ARTENSCHUTZ
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