
Kurzohr - Rüsselspringer (Macroscelides proboscideus) - Ein "lebendes Fossil" aus der Wüste Namib
Irgendwie erinnern uns die kleinen Rüsselspringer äusserlich doch sehr an Spitzmäuse. Deshalb wurden sie auch lange zu diesen in die Gruppe der Insektenfresser gestellt. Man weiss inzwischen aber, dass Rüsselspringer eine eigene, uralte Säugetier-Ordnung bilden. Der Kurzohr-Rüsselspringer ist eine von nur 15 Arten dieser Ordnung. Bereits vor 30 Millionen Jahren gab es in Afrika Tiere, die den heutigen Rüsselspringern sehr ähnlich waren. Arten, die sich über so lange Zeiträume nur wenig verändert haben, bezeichnet man als "Lebende Fossilien".
Obwohl sie nur 12 Zentimeter lang werden, sind Kurzohr-Rüsselspringer in jeder Hinsicht auffällige Erscheinungen: Ihre Nase ist stark verlängert und bildet einen beweglichen Rüssel, mit dem sich hervorragend Würmer, Ameisen, Termiten, Spinnen und andere Wirbellose aufspüren lassen. Ihre Beine sind lang und dünn. Besonders die Hinterbeine sind stark verlängert und ermöglichen eine hüpfende Fortbewegungsweise. Ausserdem haben sie einen langen, rattenähnlichen Schwanz und grosse Augen und Ohrmuscheln.
Kurzohr-Rüsselspringer bewohnen trockene Steppen und Steinwüsten Südwestafrikas. Sie kommen auch in der Wüste Namib vor, einer der trockensten Landschaften der Erde. Rüsselspringer leben paarweise und verteidigen Reviere, wobei die Weibchen andere Weibchen vertreiben und die Männchen damit beschäftigt sind, andere Männchen in die Schranken zu weisen. Obwohl Rüsselspringer paarweise leben, kümmern sich die Partner nur sehr wenig umeinander: Soziale Verhaltensweisen sind nicht sehr ausgeprägt; gegenseitige Fellpflege oder auffällige Begrüssungsrituale gibt es nicht. Normalerweise haben die Partner sogar getrennte Schlafnester. Die ein bis zwei Jungtiere sind bei der Geburt weit entwickelt und laufen schon nach wenigen Stunden umher.
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