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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Pandalangur

Pandalangur (Trachypithecus delacouri) - Der Affe mit der weißen Hose

Viele Jahre lang galt diese 1930 von einer Expedition des französischen Forschungsreisenden Jean Delacour entdeckte, auffällig gefärbte Affenart als bereits ausgestorben. Erst 1990 wurde sie im Cuc Phuong Nationalpark in Nordvietnam wieder entdeckt. Der Bestand der Art ist - neuesten Untersuchungen zufolge - auf weniger als 250 Tiere zurückgegangen. Das Verbreitungsgebiet der Art erstreckt sich auf eine kleine Region im Norden Vietnams. Dort bewohnen die Affen mit den »weißen Hosen« Karstgebirgszüge, in denen sie die von ihnen bevorzugten Laubsorten sowie geeignete Schlafhöhlen finden.


Nordvietnams Karstfelsen - letzte Rückzugsinseln

Obwohl Vietnam über große eigene Kohle- und Ölvorkommen verfügt, wird noch immer Holz als Brennstoff genutzt. Die in der Regel schwer zugänglichen Karstregionen werden so für die Affen zu Waldinseln ohne Verbindung zueinander inmitten einer kahl geschlagenen Umgebung. Dadurch ist der Pandalangur stärker als alle anderen Primatenarten Vietnams durch Habitatzersplitterung bedroht. Isolierte Kleinstpopulationen von zehn bis dreißig Tieren leben auf den Karstmassiven und sind langfristig nicht überlebensfähig. Selbst in den beiden einzigen Schutzgebieten, in denen wenige Gruppen der Pandalanguren leben, sind die Tiere nicht sicher. Wilderer und illegaler Holzeinschlag bedrohen diese vermeintlichen Refugien der letzten Pandalanguren.


Der Anfang ist gemacht

1993 wurden zwei Pandalanguren beschlagnahmt, die im Cuc Phuong Nationalpark gewildert worden waren. Aus der Notwendigkeit, diese verletzten und geschwächten Tiere unterzubringen, entstand die Idee, eine Auffangstation für beschlagnahmte Primaten einzurichten. Die Frankfurter Zoologische Gesellschaft hatte zu diesem Zeitpunkt einen Projektbearbeiter in den Nationalpark gesandt mit dem Auftrag, den Schutz des Parkes zu verbessern. Er sollte die Einrichtung des Endangered Primate Rescue Centers (EPRC) überwachen. Regelmäßige finanzielle Hilfe für den Aufbau der Station kam seither von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) und einigen Zoos, insbesondere vom Allwetterzoo Münster. Der Gedanke, eine Erhaltungszucht für diese Art aufzubauen, schien damals noch vermessen, denn die sensiblen Blätterfresser waren nie zuvor in einem Zoo gehalten worden. Mittlerweile kann das EPRC regelmäßige Nachzuchten von Pandalanguren vorweisen und ist in der Fachwelt international viel beachtet und anerkannt. Die Fütterung der Languren, die zu Anfang Kopfzerbrechen bereitete, ist inzwischen Routine geworden. Nachzuchten sollen zukünftig in geschützte, natürliche Habitate wieder ausgesetzt werden. Eine detaillierte Bestandsaufnahme der Wildpopulation wurde abgeschlossen.


Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Dauerhafte Finanzierung ausgebildeter vietnamesischer und deutscher Tierpfleger am EPRC.
  • Bau weiterer Gehege zur Aufnahme zusätzlicher Zuchtgruppen.
  • Finanzierung von Felduntersuchungen mit dem Ziel, weitere Schutzgebiete für Pandalanguren einzurichten und ihren Schutz in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen vietnamesischen Behörden durchzusetzen.
  • Identifizierung langfristig in freier Wildbahn nicht überlebensfähiger, isoliert lebender Kleinstgruppen, die gegebenenfalls nach sorgfältiger Vorbereitung in geschützte Gebiete umgesiedelt werden.

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