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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von 40 angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt existenziell gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden sogenannte "ÜberLebenspartner" und weitere Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Panay-Borkenkletterer

Panay - Borkenkletterer (Crateromys heaneyi) - Die »Wolkenläufer«

Die Philippinen beherbergen auf mehr als 7000 Inseln 90 Millionen Menschen, die in über 80 Sprachen und Dialekten kommunizieren. So vielfältig wie die Menschen des Archipels ist auch die Tier- und Pflanzenwelt. Aufgrund der Trennung der Hauptinseln durch tiefe Meeresarme entwickelten sich auf vielen Inseln eigene Tierformen, die es nirgendwo sonst auf der Welt gibt. Dazu gehören auch die Borkenkletterer - Säugetiere mit buschigem Fell und Schwanz, die wie übergroße Eichhörnchen anmuten. Ihr englischer Name lautet »Cloud runner« - Wolkenläufer. Immerhin kommen die Tiere als Baumbewohner in den Kronen der Urwaldriesen den Wolken näher als wir Menschen... Obwohl in der Lebensweise ähnlich, sind die Arten im Aussehen doch so vielfältig wie die Inselgruppen, auf denen sie leben. Entdeckungen neuer Formen sind nicht ausgeschlossen, wurde doch erst 1997 die vorläufig letzte der nun sechs bekannten Arten beschrieben - der Panay-Borkenkletterer.


»Ganz neu« und doch schon ohne Zukunft?

Von der früheren Bewaldung sind auf der Insel Panay nur noch 7 % übrig geblieben. Der Wald wird seit Jahrzehnten von den Bauern niedergebrannt, um Felder anzulegen. Die wenigen verbliebenen Reststücke werden von Holzfällern und Rattansammlern »bearbeitet«. Während der Waldarbeit wird den Borkenkletterern als Fleischquelle nachgestellt. Professionelle Jäger fangen die am Tage schlafenden Borkenkletterer zum Verkauf von Fleisch und Pelz. Dazu werden ihre Baumhöhlen ausgeräuchert und die flüchtenden Tiere von Hunden gepackt. Das bedeutet für die Borkenkletterer den Tod, oder sie werden fürchterlich zugerichtet, wie beschlagnahmte Tiere bewiesen. In Anbetracht all dieser Gefahren wundert es nicht, dass das hübsche Tier mit den grossen Augen direkt nach der Entdeckung auf die Liste der von Ausrottung bedrohten Arten gesetzt werden musste. Seit der »wissenschaftlichen Geburt« 1997 und noch bevor man nun das Leben dieser Tiere erforschen kann, hängt schon das Damokles-Schwert der Ausrottung über ihnen.


Der Anfang ist gemacht

  • Begründung eines Erhaltungszucht-Programmes für den Panay-Borkenkletterer. In Zusammenarbeit von Zoologischer Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V., dem Zoo Berlin, dem Zoo London und philippinischen Partnern wurde eine Auffang- und Zuchtstation in Lambunao/ Panay errichtet. Die Einrichtung, auf Universitätsgelände gelegen, beherbergt mit derzeit knapp 30 Borkenkletterern die einzigen beschützten Individuen der Art landesweit.
  • Lobbyarbeit für die Schaffung eines Nationalparks im Gebirgskamm von Panay, wo die Hauptvorkommen des Borkenkletterers liegen.
  • Mehrere Expeditionen und ein Forschungsprojekt der Ruhr-Universität Bochum halfen, das Vorkommen der Art zu dokumentieren und erste Informationen über seine Lebensweise zu gewinnen.
  • Beginnende Zusammenarbeit mit der Bevölkerung durch das Bekanntmachen von Informationen über die Art. Ziel ist, mit einfachen Mitteln die Bedeutung des Panay-Borkenkletterers als Verbreiter von Pflanzensamen und damit der Waldsukzession zu zeigen.

Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Ausbau der bislang einzigen Erhaltungsstation der Insel für bedrohte Tierarten in Lambunao/Panay.
  • Unterstützung des ansatzweise schon vorhandenen ökologischen Landbaus der Station zur Produktion pestizidfreier und artgerechter Nahrung für die Tierversorgung.
  • Sicherung einer veterinärmedizinischen Betreuung und Errichten eines dringend nötigen Quarantäne-Bereiches für die Tiere der Auffangstation.
  • Schaffung weiterer Arbeitsplätze in den oben genannten Bereichen.
  • Fortsetzung bzw. Wiederaufnahme der Forschung über den Borkenkletterer im Freiland, um Daten über Lebensweise und Fortpflanzung der Art zu bekommen. Identifizieren der exakten Habitatansprüche, um zukünftige Wiederansiedlungen zu ermöglichen. Finanzierung einheimischer Biologen und Biologiestudenten zur Durchführung dieser Forschungen.
  • Kontinuierliche Fortsetzung und Intensivierung der Aufklärungskampagne für die Bevölkerung.
  • Vorantreiben der Bemühungen zur Errichtung eines Nationalparks im Verbreitungsgebiet des Panay-Borkenkletterers. Vernetzung der an diesem Ziel arbeitenden Organisationen und Behörden. Vorarbeiten für die künftige ökotouristische Erschließung des Gebietes.
  • Zusammenarbeit mit der lokalen Bevölkerung mit dem Ziel, dieser schon frühzeitig einen Anteil an zukünftigen ökonomischen Erträgen in Zusammenhang mit der Parkgründung, Tourismus usw. zu sichern.

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