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Kleiner Panda

Kleiner Panda (Ailurus fulgens) - Keine Mini-Ausgabe des Großen Pandas

Panda wird vom nepalesischen Wort "Nigalya ponya" abgeleitet und bedeutet "Bambusesser". Und hiermit ist schon die Namensähnlichkeit zwischen dem Kleinen Panda oder Katzenbären und dem Großen Panda oder Bambusbären erklärt: Beide Arten ernähren sich von Bambus, sind ansonsten aber gar nicht so nah miteinander verwandt, wie man aufgrund des Namens annehmen könnte. Die Abhängigkeit des Kleinen Pandas vom Bambus geht nicht ganz so weit wie die des Großen Pandas. Während ihre großen Namensvettern ausschließlich Bambus verzehren, nehmen Kleine Pandas auch Wurzeln, Eicheln, Beeren, Flechten und manchmal auch tierliche Kost in Form von Vogeleiern und Jungvögeln auf. Um schnellere Kleintiere zu erbeuten, sind die kleinen Bären aber zu langsam. Ohnehin ist ihre Lebensweise durch eine gewisse Behäbigkeit geprägt. Viel Zeit verbringen sie auf hohen Ästen ruhend, je nach Temperatur entweder zusammengerollt oder lang ausgestreckt. So sparen Kleine Pandas Energie, denn Bambus ist sehr nährstoffarm. Hoch in den Bäumen sind sie auch vor natürlichen Feinden, wie dem Schneeleoparden, sicher; am Boden hätten sie kaum Chancen zu entkommen.

Der Kleine Panda ähnelt äußerlich zwar den Kleinbären, wie zum Beispiel dem Waschbär, nimmt aber innerhalb der Bärenverwandtschaft eine Sonderstellung ein und ist keiner der übrigen Gruppen zuzuordnen. Sein zweiter Name - Katzenbär - ist auf die Zeichnung seines Gesichtes zurückzuführen, die an die Gesichtszeichnung einer Katze erinnert. Auch in ihrem Abwehrverhalten ähneln Kleine Pandas Katzen. Ein weiterer, im Deutschen nicht sehr gebräuchlicher Name ist Roter Panda, der auf die vorherrschende Farbe seines langen und dichten Fells anspielt. Der buschige Schwanz ist braun geringelt und seine Beine sind schwärzlich. Diese bunte Färbung ist eine hervorragende Tarnung, denn die Bäume, in denen sich Kleine Pandas bevorzugt aufhalten, sind mit Moosmatten und Flechten bewachsen - und vor solch einem Hintergrund scheinen die Konturen der Bären fast zu verschwimmen. Der Moos- und Flechtenbewuchs der Bäume wird durch das feuchtkühle Klima, das in der Heimat der Kleinen Pandas herrscht, begünstigt. Kleine Pandas bewohnen die Südosthänge des Himalayas und Bergwälder der chinesischen Provinz Szechuan. Steilhänge in Höhen von 2000 bis fast 5000 Meter scheinen ihnen am besten zuzusagen.

Kleine Pandas leben als Einzelgänger und sind in der Dämmerung und der Nacht aktiv. Sie beanspruchen ein Revier, das sie durch Drüsensekrete, Harn und Kot markieren. Erst zur Paarungszeit werden sie gesellig, trennen sich nach der Paarung aber wieder. Nach einer relativ langen Tragzeit von 4 bis 5 Monaten bringen die Weibchen 1 bis 4 Jungtiere in Baumhöhlen und Felsspalten zur Welt. Die Neugeborenen sind schon behaart, aber noch blind. Erst um den 18. Lebenstag öffnen sie die Augen. Im Alter von 3 Monaten verlassen sie ihren Unterschlupf und werden nach einem weiteren knappen halben Jahr von der Mutter vertrieben. Im Alter von 18 Monaten werden Kleine Pandas geschlechtsreif.

Im Zoo werden Kleine Pandas 14 Jahre alt, doch dürften sie dieses Alter im Freiland nur selten erreichen. Nur wenige Jungtiere überleben die ersten Monate. Durch die geringe Fortpflanzungsrate und ihre Spezialisierung auf Bambusnahrung sind Kleine Pandas durch Umweltveränderungen, auf die sie nicht flexibel reagieren können, gefährdet. Sie scheinen aber etwas von dem intensiven Schutz, den der Große Panda genießt, zu profitieren. Die Lebensräume, die die beiden Arten bewohnen, überschneiden sich nämlich teilweise.




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