
Indri (Indri indri) - eine der lautesten Stimmen, bald für immer verstummt?
Haben Sie jemals einen Indri gesehen? Wahrscheinlich nicht, zumindest sollten Sie hierfür eine Reise nach Madagaskar unternommen haben. Kein Zoo der Welt ist in der Lage, diesen grössten aller Halbaffen zu halten. Aber auch auf Madagaskar, wo sie endemisch sind, ist es nicht sehr wahrscheinlich, Indris beobachten zu können. Bis auf einen schmalen Streifen an der Ostküste ist der grösste Teil ihres Lebensraumes, des Regenwaldes, zerstört. Indris gehören zu den am stärksten gefährdeten Tieren überhaupt.
Auch wenn Sie Glück haben und auf Indris treffen, ist es wahrscheinlicher, dass Sie ihre Stimmen hören als dass Sie sie hoch in den Bäumen sehen. Ihre Stimmen gehören zu den lautesten im Tierreich. Indris leben in Familiengruppen und benutzen ihre Stimmen, um ihr Familienterritorium zu markieren.
Die Jungen kommen als Einzelkinder auf die Welt und bleiben lange in den Familien, auch wenn schon wieder jüngere Geschwister da sind. Indris ähneln in all diesen Verhaltensweisen sehr den Gibbons. Andere Charakteristiken sind ihre grossen Ohren, die langen Hände und der sehr kurze Schwanz. Fast alle anderen Halbaffen haben eher lange Schwänze. Sie gehören auch zu den wenigen Halbaffenarten, die am Tage aktiv sind; die meisten anderen Halbaffenarten sind nächtlich lebende Tiere.
Warum sind Indris so bedroht? Der grösste Teil ihres Lebensraumes ist mittlerweile zerstört und Indris sind nicht in der Lage, sich an andere Lebensräume als den Regenwald anzupassen. Die Zerstörung wurde verursacht durch die steigende Zahl menschlicher Bewohner und ihrem Bedürfnis nach immer mehr Land, um Reis anzubauen. Reis ist das Grundnahrungsmittel auf der Insel. Madagaskar ist ein sehr armes Land und die Methoden des Reisanbaus sind nicht sehr effizient. Naturschutzorganisationen haben daher zusammen mit der Regierung einen Masterplan ausgearbeitet, der den Reisanbau effektiver machen soll, in der Hoffnung, dass keine weiteren Flächen des Regenwaldes geopfert werden.
Der Indri spielt eine wichtige Rolle in der Mythologie der Bewohner von Madagaskar. Früher wurde er als heiliges Tier angesehen. Die Menschen glaubten, dass Verstorbene als Indris wiedergeboren werden. Eine andere Sage, die von dem Zoologen David Attenborough niedergeschrieben wurde, erzählt von einer Frau, die viele Kinder gebar. Als sie erwachsen wurden, begannen einige damit, den Boden zu kultivieren und Reis anzupflanzen. Andere lebten weiter von Blättern und Wurzeln wilder Pflanzen. Nach einer Weile gerieten die Angehörigen der ersten Gruppe untereinander in Streit und begannen, sich zu bekämpfen. Dies waren die Urahnen der Menschen. Die Angehörigen der anderen Gruppe waren dadurch so verschreckt, dass sie sich in die Baumwipfel zurückzogen, um dort in Frieden zu leben. Dies waren die ersten Indris.
Sie können Indri Konzerte auf der Audio CD "Abenteuer Regenwald - Madagaskar" hören. Sie ist randvoll mit vielen authentischen Klängen und enthält auch detailierte Informationen über Madagaskar.
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Websites über Madagaskar sind über die Madagaskar-Link-Seite von Arne Kuebitz zu erreichen.
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