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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Höckerstorch

Höckerstorch (Ciconia stormi) - Adé Adebar?

Der Höckerstorch ist ein Verwandter unseres Weißstorches. Er besitzt ein ähnliches Nahrungsspektrum, bestehend aus Amphibien und Kleintieren, die er auch in einem vergleichbaren Lebensraum - an Flussufern und auf Sumpfböden - sucht. Aber es gibt einen wesentlichen Unterschied: Vom Weißstorch existieren glücklicherweise mehrere Zehntausend Brutpaare. In einem einzigen Landkreis in Polen können 300 Weißstörche brüten - dagegen stellen beim Höckerstorch 300 bis maximal 1000 Tiere den gesamten Weltbestand dar. Er ist die bedrohteste Storchenart der Welt. In seiner Heimat Südostasien lebten die großen Vögel überall dort, wo es der Lebensraum zuließ: Torf und Süßwasser-Sümpfe mit angrenzendem Tieflandwald sowie Flüsse mit Überschwemmungsgebieten sind das Habitat dieser Art. Diese Biotope wurden in den letzten Jahrzehnten in Südostasien aber weitgehend vernichtet. Vor den verheerenden Waldbränden 1997/98 war Borneos Provinz Ost-Kalimantan das wichtigste Rückzugsgebiet der Höckerstörche - ob das heute noch so ist, ist unbekannt. 1996 gab es noch einige Nachweise aus Süd-Thailand, heute liegt in diesem Gebiet ein Stausee. Ein winziges Restvorkommen gibt es noch in West-Malaysia. Über die Bestände auf Sumatra und in Brunei ist allgemein nicht viel bekannt.


Vielfältige Bedrohung für den Storch des Regenwaldes

Der Höckerstorch wurde lange Zeit nicht als eigenständige Art erkannt. So blieb sein Rückgang unbeachtet. Torfabbau, Brandrodung für die Landwirtschaft, großflächiger Holzeinschlag und Umwandlung des Regenwaldes in Ölpalmplantagen zerstören rapide seinen Lebensraum. Jährlich brennen zudem im Gefolge dieser Aktivitäten große Gebiete unkontrolliert ab - 1997/98 nahm die Weltöffentlichkeit erstmals von den Bränden auf Borneo Notiz. Eine weitere Gefahr liegt in der auf Borneo sehr verbreiteten Jagd auf alle möglichen Tiere: Durch Gewehre tödlich vereinfacht, hat sie heute verheerende Folgen für die großen Wasservögel wie den Höckerstorch. Darüber hinaus sind für die unzugänglichen Gebiete Borneos auch heute noch die Flüsse die »Hauptstraßen«, und wo die dadurch entstandene Infrastruktur noch Platz und Ruhe für den Storch lässt, wird er als Schmuggelgut für Tierhändler gefangen...


Der Anfang ist gemacht

  • Durch die Regierungen Indonesiens und Malaysias wurde der Höckerstorch zumindest auf dem Papier zur geschützten Art erklärt.
  • Unter Führung indonesischer Ökologen und Naturschützer gründete sich ein Forum zum Schutz der Feuchtgebiete des Landes.
  • Vereinzelte Paare von Höckerstörchen wurden in den letzten Jahren in neun Schutzgebieten in Indonesien, die momentan leider nur auf dem Papier bestehen, und vier in Malaysia nachgewiesen.

Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Umsetzung des Schutzkonzeptes für den Höckerstorch im Muara-Kaman-Naturreservat und den es umgebenden Sumpf des Kutai-Distriktes.
  • Gezielte Suche nach Höckerstörchen in geeigneten Lebensräumen, vor allem in Torfmoorwäldern, schwerpunktmäßig in Kalimantan.
  • Aktive Bewachung bekannter Nester während der Brutsaison.
  • Unterstützung ausgewählter Naturschutzgruppen in Indonesien, die sich dem Höckerstorch annehmen.
  • Lobbyarbeit, um Holzeinschlag in den letzten Sumpfwäldern Indonesiens einzustellen. Bei der zum Holzeinschlag nötigen Trockenlegung der Sumpfwälder werden gewaltige Mengen im Feuchtboden gebundenen Kohlendioxids freigesetzt, so dass diese Maßnahme auch im global relevanten Maße zum Klimaschutz beiträgt.

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