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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von 40 angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt existenziell gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden sogenannte "ÜberLebenspartner" und weitere Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Hainan-Buschwachtel

Hainan - Buschwachtel (Arborophila ardens) - Wachtel contra Wolkenkratzer

Hainan, eine Insel im Südchinesischen Meer, wurde von der chinesischen Regierung zur »wirtschaftlichen Sonderentwicklungs - zone« erklärt. Schon seit Jahrtausenden aber ist Hainan - bedingt durch die Insellage - eine »biologische Sonderentwicklungszone«. Als Folge der Isolation haben sich hier zahlreiche Tierformen entwickelt, die es sonst nirgends auf der Erde gibt - sogenannte Endemiten. Der Hainan-Leierhirsch gehört dazu, der Hainan-Hase, der Hainan-Gibbon, der Hainan-Silberfasan, der Hainan-Pfaufasan und neben zahlreichen weiteren Tierformen auch die Hainan-Buschwachtel. Hainan, gerade mal so groß wie Sizilien, beherbergt mehr solcher endemischen Tierformen als alle EU-Länder nördlich der Alpen zusammen! Das Naturwunder Hainan droht aber nun vom Wirtschaftswunder Hainan erdrückt zu werden. Die Insel würde damit ihre Identität verlieren: Gegen Bauwerke im Wolkenkratzer-Format haben Buschwachteln, Gibbons und Pfaufasan kaum eine Chance.


Kleine Wachtel, was nun?

Weniger als 2.000 Exemplare der hübschen Hainan-Buschwachtel haben überlebt, die im Gegensatz zu unseren heimischen Wachteln nicht am Feldrand leben, sondern in dichten Regenwäldern. Auf ähnlich niedrige Bestandszahlen sind auch die beiden Fasanenarten Hainans gesunken, und der Hainan- Gibbon wurde bereits auf eine kritische Bestandsgröße von 40 Individuen dezimiert. Aber Wachtel & Co haben einige Freunde. Allen voran Prof. Gao Yu Ren vom Südchinesischen Institut für bedrohte Tierarten in Guangzhou, der sich seit Jahren um den Erhalt von Hainans einmaliger Tierwelt bemüht. Gemeinsam mit zwei Fasanen- Experten aus Deutschland, die in den letzten Jahren Hainan mehrmals besuchten, schmiedet Prof. Gao Yu Ren Artenschutzpläne für die Insel. Fürsprecher gibt es auch bei den chinesischen Behörden, denn der Ba-Wang-Ling Wald, wichtigstes Rückzugsgebiet für Wachtel, Gibbon und Fasane, wurde zum Naturschutzgebiet erklärt. Zwar wird in der Schutzzone immer noch gewildert und illegal Holz geschlagen, aber eine wichtige Voraussetzung für weitere Naturschutzarbeit ist durch die neue gesetzliche Grundlage gegeben.


Der Anfang ist gemacht

  • Bereits 1987/88 wurde eine erste Studie zum Vorkommen der Hainan-Buschwachtel durchgeführt. Diese Daten wurden 1994 ergänzt.
  • Das Ba-Wang-Ling-Gebiet wurde formell zum Naturreservat erklärt.
  • Seit 1994 gilt auf Hainan ein Verbot des Holzschlages im Primärwald. Die Hainan-Buschwachtel wurde in die offizielle Rote Liste Chinas als »hochgradig bedrohte Art« aufgenommen und sie darf generell nicht gejagt oder gefangen werden. Auch wenn diese Gesetze bislang weitgehend nur auf dem Papier bestehen, stellen sie dennoch eine solide Basis für das weitere Vorgehen dar.

Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Überprüfung und Aktualisierung der Daten zu Verbreitung und Populationsdichte von Wachtel, Gibbon und Fasanen. Inspektion aller geeigneten Habitate auf Hainan mit Erfassung des Waldzustandes und der menschlichen Einflüsse.
  • Unterstützung weiterer Forschung zu Lebensraum-Ansprüchen und Populationsentwicklung der Wachtel und der anderen endemischen Tierarten auf Hainan. Ziel ist, das Schutzprogramm zu optimieren, neue Gefahren frühzeitig zu erkennen und engagierten Biologen auf Hainan einen finanziellen Anreiz zur Arbeit im Natur- und Umweltschutz zu bieten.
  • Bemühungen zur Zusammmenlegung der wichtigsten Reservate zu einem großen Schutzgebiet durch Ausarbeitung und Aufbau eines Korridorsystems. Begleitend sollen diese Maßnahmen in der Öffentlichkeit erklärt werden und eine Einbindung der betroffenen Bevölkerung in Planung und Verwirklichung erfolgen.
  • Sicherstellung des Schutzes dieser Gebiete. Dazu wird bei der Ausbildung und Ausrüstung von Schutz-Personal Unterstützung gewährleistet. Ein Aktionsplan mit den entsprechenden Praxismaßnahmen für das jeweilige Gebiet wird in enger Kooperation mit den lokalen Behörden und Repräsentanten der Dorfgemeinschaften erstellt.

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