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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Grosser Marabu

Großer Marabu (Leptoptilos dubius) - Der Wetterstorch

Weit verbreitet, wie sein afrikanischer Verwandter noch heute, lebte der Große Marabu noch vor 30 Jahren auf dem indischen Subkontinent und in Südostasien. Durch seine auffällige Erscheinung war er überall bekannt. Der markante Kehlsack brachte ihm im Deutschen den Namen »Kropfstorch« ein. Dieses Gebilde, mit dem in der Paarungszeit Artgenossen beeindruckt werden, besteht aus Luftsäcken, ist direkt mit den Nasenlöchern verbunden und über sie aufblasbar. Im Englischen wiederum war es der streng militärisch anmutende Gang, der dem Marabu seinen Namen »Adjutant-Storch« gab. Nach der Brutzeit, mit Beginn der Regenzeit, ziehen die Tiere in die offenen Ebenen - von den Menschen der Region noch vor einigen Jahrzehnten als sicherstes Zeichen gedeutet, dass nun unmittelbar die Regenfälle einsetzen werden. Heute ist dieser »Wetterstorch« nahezu verschwunden...


Kaum Schutz für den Schutzpatron

Der Allesfresser Marabu spielt eine bedeutende Rolle als »Gesundheitspolizist«. Alfred Brehm schrieb noch 1911, dass der große Vogel in Nordost-Indien als Schutzpatron der Straßenreiniger und des Sanitärwesens angesehen wurde und deswegen gesetzlich geschützt war. 90 Jahre später muss man die einst so häufige Art als von der Ausrottung bedroht ansehen. Der gesamte Weltbestand wird auf 700 Tiere geschätzt. Sie leben jeweils zur Hälfte im Brahmaputra-Tal in Nordost- Indien und an den Ufern des einzigen großen Sees in Kambodscha, dem zentral gelegenen Tonle Sap. Bislang war über die letztere Population dort wenig bekannt. Das aber ändert sich nun. Seit die Roten Khmer ihren Kampf gegen die Regierung Kambodschas aufgegeben haben und sich die Regierung im Land weiter stabilisiert, wird im Land effektiver Naturschutz möglich.


Der Anfang ist gemacht

  • Erste Gebietsinspektionen um den Tonle-Sap-See wurden unternommen. Es wurde festgestellt, dass neben der allgemeinen Lebensraumzerstörung auch das gezielte Absammeln von Eiern und Küken zum menschlichen Verzehr den Bestand der Art dezimiert.
  • Nachdem der Große Marabu auch in Kambodscha zur geschützten Art erklärt wurde, versuchen die Provinz-Naturschutz- Behörden nun Schutzmaßnahmen in die Praxis umzusetzen.

Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Die Standorte der Wasservogel-Kolonien sollen genauer erfasst und kartografiert werden, eine wichtige Information für die Planung konkreter Schutzmaßnahmen, da der Marabu wahrscheinlich dort vereinzelt in den Kolonien anderer Arten brütet.
  • Informationserfassung in den umliegenden Dorfgemeinschaften in Zusammenarbeit mit örtlichen Helfern, um zusätzliche Daten über die Brut- und Futtergebiete des Marabus zu erhalten, sowie die Ausmaße der Sammler- Aktivitäten, des Jagddruckes und der Störungen durch Landwirtschaft und Fischerei zu ermessen.
  • Nach erfolgreicher Etablierung erster Schutzmaßnahmen Aufbau und Förderung des Natur-Tourismus im Gebiet. Dadurch besteht die Möglichkeit, vielen Leuten ein festes Einkommen zu verschaffen. Mit dem Marabu als Vorzeigeart könnte so dem gesamten Gebiet nachhaltig ökologisch und ökonomisch geholfen werden. Einklang von Naturschutz und Nutzen für die Menschen der Region wären damit auf lange Zeit gesichert.
  • Gezielter Schutz durch Bewachung einzelner Nistplätze. Dabei gilt es, Jäger und Eiersammler sowie weitere Mitglieder der örtlichen Dorfbevölkerung einzubinden, z.B. durch Ausbildung und langfristige Anstellung als Naturschutzberater oder Naturschutzwächter.
  • Umgehender Beginn einer Aufklärungs- und Sensibilisierungs-Kampagne auf provinzieller und dörflicher Ebene.
  • Aufbau eines von der kambodschanischen Regierung geplanten Edukations- und Aufzuchtzentrums im Weltnaturerbe Angkor Vat.

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