
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.
Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier! |
Fossa (Cryptoprocta ferox) - Ein lebendes Fossil
Die Fossa ist der größte Jäger Madagaskars: Bis zu 1,5
Meter lang, aber höchstens 12 Kilogramm schwer ist sie
wohl eines der schlankesten und elegantesten Raubtiere. Ihr
Körperbau vereint Merkmale der Echten Katzen mit solchen
der Schleichkatzen und weist sie als eine sehr altertümliche
Tierform aus, die nur wegen der abgeschiedenen Insellage Madagaskars
bis heute überleben konnte.
Mit dem Wald stirbt
auch die Fossa
Die Fossa gilt daher als »lebendes Fossil«, doch schon bald
könnte die Art für immer verschwunden sein. Denn ihr natürlicher
Lebensraum, die Wälder Madagaskars, sind bereits zu
über 80 % gerodet. Die Gewinnung von Holzkohle und die
Schaffung neuer Weideflächen bedroht fast alle noch verbliebenen
Waldbestände. Madagaskar steht heute vor der Ausrottung
großer Teile seiner außergewöhnlichen und einmaligen
Artenvielfalt - und binnen kurzer Zeit auch vor dem Verlust
der meisten seiner natürlich nachwachsenden Rohstoffe. Die Fossa jagt vor allem Vögel und kleinere Säugetiere. Da
große Teile ihres natürlichen Lebensraumes vernichtet sind,
vergreift sie sich immer wieder an Hühnern und anderen
Haustieren. Kein Wunder also, dass die ländliche Bevölkerung
dem »Puma Madagaskars« gnadenlos nachstellt. Das Ergebnis:
Heute überleben weniger als 2.500 Fossas in den verbliebenen
Waldgebieten Madagaskars.
Nur ein Hilfsprogramm, das den konsequenten Schutz verbliebener
Restwaldbestände ebenso einschließt wie eine systematische
Naturschutz-Aufklärung der Bevölkerung, kann die
Fossa noch retten. Ein Forschungsprogramm hilft, die Prioritäten
eines gezielten Schutzprogramms festzulegen.
Denn das meiste, was wir bislang über
das Leben der Fossa wissen, stammt von den wenigen
Tieren, die in Zoologischen Gärten gepflegt werden.
Der Anfang ist gemacht
- Seit 1995 werden die wild lebenden Fossas gezielt erforscht.
Dabei wurden bereits die Bestände in den Resten
der Regenwälder Ostmadagaskars und der Trockenwälder
im Westen der Insel erfasst. Teile dieser Gebiete
stehen, mehr oder weniger effektiv umgesetzt, bereits
unter Schutz.
- Farbposter und Postkarten wurden verteilt, die in der
Landessprache ökologische Zusammenhänge erklären -
etwa zwischen dem Rückgang der Fossa-Populationen
und den massiven Schäden, die in der Landwirtschaft
durch Ratten und Wildschweine angerichtet werden.
- Im Rahmen eines vom Zoo Duisburg initiierten Fossa-
Fonds werden Schutzprojekte auf Madagascar finanziert.
- Die weltweite Zoopopulation der Fossa wird mit einem
Internationalen Zuchtbuch vom Zoo Duisburg koordiniert.
Das Arbeitsprogramm
der Stiftung Artenschutz
- Fortsetzung der Feldforschung über die Fossa in Restwaldgebieten
sowohl im Osten wie auch im Westen der
Insel. Die Informationen werden genutzt, um die Schutzrelevanz
dieser Gebiete bzw. die Effektivität bereits bestehender
Schutzmaßnahmen festzustellen.
- Ausbau der Aufklärungskampagne über die Einmaligkeit
der Fossa. Produktion und Verteilen geeigneter Materialien,
wie z. B. Poster, Postkarten, Aufkleber. Abhalten von
Seminaren bei für den Schutz verantwortlichen Behörden
und von Vorträgen in den Dörfern. Nutzung der lokalen
Medien für diese Kampagne.
- Kooperation mit Behördenvertretern und privaten Landbesitzern
mit dem Ziel, einen effektiveren Schutz verbliebener
intakter Waldgebiete zu erreichen, wie z.B. des
Kirindy-Waldes und der angrenzenden Flächen.
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