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Fischotter

Eurasischer Fischotter (Lutra lutra) - Kein Lebensraum für den schlanken Fischjäger?

Eurasische Fischotter leben in Europa, Asien und Nordafrika. Sie bewohnen Gewässer aller Art: Bäche, Flüsse, Teiche und Seen. Auch an der Meeresküste können sie leben. Fischotter sind Einzelgänger und unternehmen nächtliche Wanderungen, die sie auch weite Strecken über Land führen können. Ihr Körperbau ist hervorragend an das Leben und die Jagd im Wasser angepasst. Sie sind ausgesprochen schlank, werden 70 bis 90 cm lang und 7 bis 12 kg schwer. Die Weibchen bleiben etwas kleiner als die Männchen. Fischotter ernähren sich nicht ausschliesslich von Fischen, wie ihr Name vermuten liesse, sondern fressen alle im und am Wasser lebenden Tiere, die sie überwältigen können. Fische machen dabei aber doch einen wesentlichen Teil ihrer Ernährung aus. Ihr Anteil an der Nahrung schwankt jahreszeitlich und liegt zwischen 20 und 90%. Da Otter keine feste Paarungszeit haben, können Jungtiere das ganze Jahr über geboren werden. Die Tragzeit dauert 9 Wochen und zu einem Wurf gehören meistens 1 bis 3 Junge, die ungefähr ein Jahr lang bei der Mutter bleiben. Fischotter können 10 bis 15 Jahre alt werden.

Noch vor hundert Jahren gab es Fischotter an nahezu allen Gewässern in Europa. Heute leben zum Beispiel in Deutschland nur noch wenige hundert Tiere. Früher stellte man den Tieren intensiv nach: Sie waren eine begehrte Fastenspeise, da sie im Wasser lebten und den Menschen daher eher als Fisch galten, so dass man sie "guten Gewissens" auch zur Fastenzeit verspeisen durfte. Später waren sie als Pelzlieferanten sehr begehrt. Allein in Deutschland wurden vor dem 1. Weltkrieg jährlich bis zu 10.000 Otterfelle verarbeitet. Ausserdem verfolgten Menschen die Fischotter als Konkurrenten bei der Nutzung der Fischbestände. All dies setzte den Otterbeständen zu, aber brachte die Fischotter in Mitteleuropa noch nicht an den Rand des Aussterbens. Dies war der Zerstörung ihrer Lebensräume in den letzten Jahrzehnten vorbehalten. Wo es keine natürlichen Flussläufe und Seen mehr gibt, können Fischotter nicht überleben. Sie brauchen eine intakte, strukturierte Landschaft, die ihnen Versteck- und Unterschlupfmöglichgkeiten bietet, und keine begradigten, gleichförmigen Ufer. Man geht inzwischen dazu über, Wasserbereiche wieder zu renaturieren. Wenn dies möglichst flächendeckend geschieht, werden auch die Fischotter wieder Möglichkeiten finden, ihren stark eingeschränkten Lebensraum auszudehnen.

Verschiedene Organisationen haben sich der Fischotter angenommen. Eine davon ist die "Aktion Fischotterschutz", die das "Otterzentrum Hankensbüttel" in Norddeutschland betreibt. Die Lebensräume, in denen man Fischotter hier erlebt, sind zwar von Menschen angelegt, vermitteln aber ein Bild von dem, was die Tiere brauchen, um überleben zu können. Durch interaktive Spiele und ein Naturschutz-Informationszentrum erfährt man viele Details über das Leben der Fischotter und ihrer Verwandschaft, wie Stein- und Baummarder oder Dachs und Iltis. Insbesondere geht es natürlich um Möglichkeiten des Schutzes und was jeder Einzelne dazu beitragen kann.




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