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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Beira-Antilope

Beira-Antilope (Dorcotragus megalotis) - Die geheimnisvollen Beiras

Die Beira-Antilope zählt zu den seltensten Wildtieren Afrikas. Ihre Verbreitung war schon immer eng auf kleine Gebiete in Nordostafrika begrenzt, in den unwirtlichen Bergregionen zwischen 1000 und 2 000 m Höhe am Horn von Afrika. Die mit Steinen übersäten Berge mit ihrer meist spärlichen Buschvegetation bieten kaum Schutz vor der heißen Sonne - mittags steigen die Temperaturen auf über 50°C an - und es gibt kein offenes Wasser. Dieser karge Lebensraum kann nur geringe Zahlen von Pflanzenfressern ernähren; die Beira lebt daher in kleinen Familienverbänden von bis zu zwölf Tieren. Die kleine Antilope benötigt kaum Trinkwasser, denn sie kann den größten Teil ihres Flüssigkeitsbedarfes aus der Pflanzenkost decken.


Der Lebensraum wird knapp

Nomaden ließen schon immer ihre Ziegen- und Schafherden in den Bergen der Beiras weiden. Doch die Bevölkerung wächst - und damit auch die Viehherden: Überweidung, Erosion, Einschleppung von Krankheiten und sonstige Stressfaktoren sind die Folge. Künstliche Wasserversorgung der Haustierherden durch Brunnenbohrungen führen zur Absenkung des Grundwasserspiegels und ermöglichen das Vordringen der Haustiere in sensible und bislang unberührte Halbwüsten. Zusätzlich tobte in den letzten 20 Jahren Bürgerkrieg in der Region. Es gab deshalb keine dokumentierten Nachweise von Beiras mehr, bis 1993/94 dem deutschen Biologen T. Künzel erstmals Beobachtungen und Fotografien der Beira- Antilope in Dschibuti gelangen. Der genaue Bestand der Beira ist unbekannt, aber mit Sicherheit sehr gering.


Der Anfang ist gemacht

  • Den Beobachtungen in Dschibuti zufolge dürften dort ca. 50-100 Beiras existieren. Diese Population ist außerordentlich wichtig, da Schutzmaßnahmen im benachbarten Somalia aufgrund der anhaltenden Bürgerkriegswirren zur Zeit nicht durchführbar sind. Die politische Lage in Dschibuti hingegen ist politisch stabil und bietet gute Chancen für Schutzaktivitäten.
  • Das Umweltministerium von Dschibuti verhängte ein generelles Jagdverbot im Land und befürwortet Schutzbestrebungen. Das Ministerium für Tourismus unterstützte administrativ und personell eine weitere Nachsuche von Herrn T. Künzel im Winter 1999/2000, bei welcher der Gesamtbestand der Beiras in Dschibuti genauer erfasst wurde. Finanziell getragen und organisiert wurde dieser Einsatz vom Zoo St. Louis (USA) sowie von der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz e.V. (ZGAP) und der französischen Schwesterorganisation Conservation des Espèces et des Populations Animals (CEPA).

Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Untersuchung der sozio-ökologischen Zusammenhänge zwischen Beira-Bestand und Viehherden. Erstellen eines Aktionsplans für den Schutz der Beira in Dschibuti in Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden und lokalen Partnern.
  • Aufbau eines Trainingszentrums, in dem sich die dschibutische Bevölkerung mit den Naturschätzen des Landes vertraut machen kann. Mit einfachen Informationsmedien, die auch in Schulen eingesetzt werden können, soll der ökonomische und ideelle Wert der Natur vermittelt werden.
  • Aufklärung breiter Bevölkerungskreise in den betroffenen Gebieten über die Lage der Beira und über geplante Schutzmaßnahmen. Einbeziehung der Nomaden in Planung und Durchführung von Schutzaktivitäten. Förderung traditioneller Lebensweisen und Formen der Landnutzung bei Nomaden, die regelmäßig Gebiete mit Beira-Vorkommen durchwandern.
  • Lobbyarbeit zur Wiedereinführung des Jagdverbots für das Gebiet der Marmar Mountains in Äthiopien, wo die Antilopen zuletzt 1970 gesehen worden sind, sowie für einen 50 km langen Korridor, der diese Region mit Dschibuti verbindet. Allgemein Erfassung des Restbestandes in Äthiopien.
  • Erfassung der Beira-Bestände in Somalia, soweit dieses unter den gegebenen politischen Bedingungen durchführbar ist. Angaben aus dem Hauptverbreitungsgebiet der Beira in Nordsomalia wurden seit 1950 nicht mehr aktualisiert.
  • Aufbau einer nicht-staatlichen Naturschutzorganisation in Dschibuti, die langfristig bei der Umsetzung und Überwachung aller Maßnahmen hilft.

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