
Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.
Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier! |
Amur-Leopard (Panthera pardus orientalis) - Der Leopard im Fadenkreuz
Mit langem, seidig goldglänzendem Fell und großen
schwarzen Rossettenflecken gilt der Amur-Leopard für
viele als die schönste Großkatze schlechthin. Sein Vorkommen
in Ussuriland im fernen Osten Russlands ist das nördlichste
aller Leoparden und verlangt Anpassung an extremes Klima.
Kalt und schneereich sind die Winter hier, aber im Sommer
verursachen feuchte Monsunwinde ein zeitweise fast subtropisches
Klima mit Temperaturen bis 40 °C. Diese Klimaextreme
bewirken nicht nur eine einmalige Lebensgemeinschaft, in der
hochnordische und subtropische Arten aufeinander treffen,
sondern waren auch die formenden Kräfte bei der Evolution
ungewöhnlicher, nur hier vorkommender Formen, wie dem
Amur-Leopard.
Ein Opfer von Aberglaube,
Jagd und Feuer...
Mit nur noch 45 bis 50 überlebenden Tieren in Freiheit und
zehn in Zoologischen Gärten ist der Amur-Leopard eines der
bedrohtesten Großtiere überhaupt. Das Überleben der großen
Katze ist gleichermaßen durch die Wirtschaftskrise in Russland
und den wirtschaftlichen Aufschwung Chinas bedroht: Während
die Umwälzungen in Russland den staatlichen Naturschutz
lähmen und Nährboden für Wilderei bieten, können
sich auf der anderen Seite mehr Bewohner des benachbarten
Chinas Leopardenknochen und andere »Naturprodukte« der
traditionellen chinesischen Medizin leisten.
Eine weitere Gefahr für den Leoparden und die ganze Region
stellen Waldbrände und illegaler Holzeinschlag dar, durch
die der begrenzte Lebensraum immer weiter dezimiert wird.
Nachgestellt wird dem Leoparden vereinzelt auch, um die
sechs Hirschfarmen in der Region vor tatsächlichen oder vermeintlichen
Verlusten durch die große Katze zu schützen.
Schließlich wird den Leoparden die Nahrungsgrundlage durch
unmäßige Wilderei ihrer Beutetiere (Rehe, Hirsche, Schweine,
Gorale) entzogen. Verlierer sind der Amur-Leopard, der wilde
Ginseng und viele andere Tier- und Pflanzenarten der Region,
sowie die Menschen Ussurilandes, deren natürlicher Reichtum
und Zukunftskapital geplündert wird.
Der Anfang ist gemacht
- Unter der Leitung unseres Partners, der Tigris Foundation,
und finanziert mit internationalen Spendengeldern wurde
im zentralen Verbreitungsgebiet der Amur-Leoparden, im
Khasanski Rayon in Russland, eine Anti-Wilderer-Brigade
etabliert.
- Die Brigade ist von den örtlichen Behörden mit Polizeibefugnis
ausgestattet und hat die Aufgabe, die Wilderei von
Leoparden zu verhindern und generell die Naturschätze der
Region vor unkontrollierter Ausbeutung zu bewahren. Die
Arbeit der Brigade stützt sich auf gute Kontakte in der Bevölkerung
und damit ein Netzwerk von Informanten.
- Ein amerikanisch/russisches Team führt eine wissenschaftliche
Erforschung und Überwachung der Amur-Leoparden
durch.
- Ein Programm zur Entschädigung der Besitzer von Hirschfarmen
wurde begonnen.
- Eine zur Zeit aus vier Personen bestehende Feuerschutzbrigade
wurde im Jahr 2000 begründet.
Das Arbeitsprogramm
der Stiftung Artenschutz
- Eindämmung der unkontrollierten Wilderei der Leoparden
und ihrer Beutetiere. Finanzielle Unterstützung der
Arbeit der Anti-Wilderer-Brigade. Förderung der Feuerschutz-
Brigade zur Bekämpfung von Waldbränden.
- Verstärkung des Dialogs mit den Betreibern der sechs
Hirschfarmen in der Region und Ausbau eines in Anfängen
schon vorhandenen Entschädigungssystems für von
Amur-Leoparden gerissene Hirsche, um die Farmbetreiber
für Anliegen des Naturschutzes allgemein und den
Schutz der Amur-Leoparden im Besonderen zu gewinnen.
- Vermehrte Naturschutzaufklärung in den Schulen der Region,
um vor allem Kinder und Jugendliche zu Fürsprechern
des Naturschutzes zu machen.
- Sofern und sobald möglich, sollen Bestandsaufnahmen
von Amur-Leoparden in Nordkorea stattfinden, wo die
Katzen wohl auch noch überlebt haben.
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