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Dieser Artikel wurde uns freundlicherweise von der Stiftung Artenschutz zur Verfügung gestellt.

Die Stiftung Artenschutz ist eine Gemeinschaftsinitiative von angesehenen Zoologischen Gärten, Tierparks und Naturschutzorganisationen. Erklärtes Ziel ist der Erhalt in ihrer Existenz gefährdeter Tierarten, für die es bislang keine ausreichende Lobby gibt, sowie der Schutz ihrer ursprünglichen Lebensräume. Dafür werden Förderer gesucht, die Projekte zum Schutz der Tiere finanziell unterstützen. Wenn Sie mehr über die Stiftung Artenschutz und Fördermöglichkeiten erfahren möchten, klicken Sie einfach hier!
 
Äthiopischer Wolf

Äthiopischer Wolf (Canis simensis) - Einsamer Wolf auf dem Dach Afrikas

Die ungestörten Hochgebirgslandschaften Äthiopiens sind der Lebensraum des am stärksten von der Ausrottung bedrohten Wolfes der Erde. Doch intakte Naturräume gibt es kaum noch in einem Land, dessen wachsende Bevölkerung in alle landwirtschaftlich halbwegs nutzbaren Gegenden vordringt. Häufig wird der Boden übernutzt; die dadurch verursachte Erosion hinterlässt totes Land, so dass die Bauern weiterziehen müssen. Verlierer dieser Entwicklung sind sowohl die Menschen als auch der Äthiopische Wolf. Der Weltbestand dieser Art beträgt nicht mehr als 500 Tiere, die in mehreren voneinander isolierten Gruppen auf den letzten intakten Hochgebirgsplateaus Äthiopiens leben. Das größte Einzelvorkommen beherbergt der Bale Mountain National Park im Süden des Landes.


Haushunde bedrohen das Überleben ihrer wilden Verwandten

Leoparden - die einzigen natürlichen Feinde der Wölfe - gibt es hier schon lange nicht mehr. Neben der Zerstörung des Lebensraumes geht heute die größte Gefahr für den Äthiopischen Wolf von Haushunden aus, da sie Seuchen und Krankheiten übertragen. 1990 wurde die Tollwut auf den Wolfsbestand übertragen und wütete mit furchtbarem Ergebnis: Die ohnehin kleine Zahl der Tiere wurde auf ein Viertel reduziert. Die Population erholt sich nur langsam davon. Zusätzlich besteht die Gefahr der Bastardisierung von Haushunden und Wölfen. Doch es gibt auch Anlass zur Hoffnung: Bei einer Untersuchung in den Jahren 1998 und 1999 stellte man in entlegenen Gebieten ein bisher nicht bekanntes Vorkommen der Art fest. Der neue und der wieder anwachsende Bestand in Bale bieten neues Potential zum Schutz des Äthiopischen Wolfes und der einzigartigen Gebirgswelt auf dem Dach Afrikas.


Der Anfang ist gemacht

  • 1995 wurde ein Schutzprogramm für den Äthiopischen Wolf initiiert, das einen Aktionsplan zu seiner Rettung ausarbeitete. In diesem Rahmen wurde ein Beratergremium geschaffen, das den lokalen Behörden bei der Planung und Umsetzung von Schutzmaßnahmen für die einzigartigen Gebirgsregionen Äthiopiens assistiert.
  • In der Wollo-Region im Norden Äthiopiens lebt mit 100 bis 150 Tieren das neu entdeckte, zweitgrößte Vorkommen der Art. Das Gebiet wurde in Schutzgebietsplanungen aufgenommen und zwei Nationalparks existieren heute zumindest auf dem Papier.
  • Um den Einfluss der Bastardisierung von Haushunden mit dem Äthiopischen Wolf zu untersuchen, wurden Blutproben von über 80 Tieren des südlichen Vorkommens der Art im Bale Mountain National Park genommen und ausgewertet.
  • Dank der angelaufenen Maßnahmen wächst der Bestand wieder an.

Das Arbeitsprogramm der Stiftung Artenschutz

  • Unterstützung des neuen Komitees, das die Schutzbemühungen für den Äthiopischen Wolf koordiniert und Problemlösungen erarbeitet. Auf jährlichen Treffen des Komitees werden zukünftige Arbeitsziele definiert.
  • Komplette Erfassung von Verbreitung, Anzahl und Status des Äthiopischen Wolfes in den verschiedenen Teilen des Landes. Mit Hilfe von Satellitenaufnahmen und Expeditionen sollen die für den Schutz notwendigen Rahmenbedingungen wie Habitatbeschaffenheit und Beutespektrum sowie die möglichen Konflikte mit den Menschen dokumentiert werden.
  • Kontrolle der Haushunde, speziell im Bale Mountain National Park. Die Gefahr von Krankheitsübertragung soll durch Schutzimpfungen der Haushunde eingedämmt werden. Die Sterilisierung von Haushunden durch äthiopische Veterinäre dient zur Vermeidung von Bastardisierung.
  • Erarbeitung und Umsetzung einer Informations- und Sensibilisierungskampagne für die lokale Bevölkerung. Dabei werden Poster, Flugblätter und Aufkleber in den lokalen Dialekten ebenso eingesetzt wie Vorträge, Spiele und Wettbewerbe in den Dörfern und Schulen. In Zusammenarbeit mit regionalen Behörden und Lehrern wird der Wert der einzigartigen Hochgebirgslandschaft mit all den nur hier lebenden Tieren und Pflanzen dargestellt.

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